Wissenswertes über Holzschädlinge
Gemeiner
Nagekäfer (Holzwurm)
Der
Gemeine oder Gewöhnliche Nagekäfer (Anobium
punctatum), wegen
seiner aktiven Larve auch Holzwurm genannt. Die Larven befallen kein
frisches Holz, man spricht hier von einem Trockenholzschädling. Sind
die Larven aktiv, wird dies an hervorquellendem Holz-/Fraßmehl
erkannt. Es empfiehlt sich die Aktivität einige Tage zu überprüfen,
da die Larve Fraßpausen einlegt. Die Larve bevorzugt Splintholz, nur
in seltenen Fällen wird Kernholz befallen.
Die
Entwicklungszeit der Larve dauert im günstigsten Fall ein Jahr, im
ungünstigen Fall bis zu acht Jahren. Nach seiner Wandlung
(Metamorphose) schlüpft ein Käfer aus der Puppe. Dieser ist sofort
geschlechtsreif. Der fertige Käfer wird etwa 2,5 bis 5 Millimeter
lang und ist flugfähig. Somit kann er sich neue Eiablageplätze
suchen, ist aber sehr „heimisch“ und bevorzugt gerne das Holz in
dem er aufgewachsen ist.
Gescheckter
Nagekäfer / Bunte Pochkäfer / Klopfkäfer
Der
bunte / gescheckte Nagekäfer (Xestobium
rufovillosum), auch
als Klopfkäfer bekannt, wird im Volksmund auch Totenuhr genannt. Er
ist mit 5 – 9 mm, der größte einheimische Nagekäfer. Er gilt als
Sekundärschädling, da er nur Holz befallen wird, dass bereits
vorgeschädigt ist, bevorzugt Eichenholz, aber auch Weide. Manchmal
aber auch Nadelholz. Der Duft von holzzerstörenden Pilzen lockt die
Käfer an. Diese fressen sowohl Splint als auch Kernholz, Hauptsache
pilzbefallen. Seiner Nachkommenschaft, den Larven, ist das egal, sie
sind da nicht so wählerisch, sie fressen alles, egal ob Splint- oder
Kernholz, Pilzbefall oder nicht. Für eine optimale Entwicklung der
Larven, ist die Feuchtigkeit und der damit verbundene Pilzbefall
entscheidend. Unter besten Bedingungen (25% Holzfeuchte und 21-26°
C) dauert die Entwicklung von Larve zu Käfer 1 – 2 Jahre.
Normalerweise geht man von bis zu 6 Jahren Entwicklungszeit aus. Der
ausgewachsene Käfer lebt nur sehr kurz (2-3 Wochen) und ist sofort
flugfähig. Sein Aussehen, dunkelbrauner Käfer mit gelbgrauen
Haarflecken gescheckt, gab ihm seinen Namen.
Brauner
Splintholzkäfer
Der
braune Splintholzkäfer (Lyctus
brunneus) ist ein
Einwanderer und wurde erstmals in den 50er Jahren in Deutschland
gesichtet. In anderen Teilen Europas wurde er schon zu Beginn des 20
Jahrhunderts gesichtet, seine ursprüngliche Heimat ist Südostasien.
Der
Splintholzkäfer hat einen sehr schmalen 2,5 – 8 mm langen Körper.
Farblich gibt es ihn in drei verschiedenen Varianten, rot-, dunkel-
als auch gelbbraun. Seine Larven werden 4 - 6mm lang und haben drei
Beinpaare. Er gehört zu der Familie der Bohrkäfer und bevorzugt vor
allem Laubhölzer. Die Käfer sind dämmerungsaktiv und gute Flieger.
Die
Larven benötigen zur Entwicklung Hölzer, die einen sehr hohen
Eiweißgehalt besitzen und reich an Stärke sind (z.B. Eiche,
Nussbaum, Ulme, Esche, usw.). Die Art des Holzes spielt keine Rolle,
es ist vollkommen egal ob es Schnittholz, Rohholz, Sperrholz oder gar
Furnier handelt.
Wenig
oder gar nicht befallen werden beispielsweise Rotbuche, Ahorn und
Nadelhölzer. Diese sind arm an Stärke und Eiweiß, dies gilt
ebenfalls für Kernholz.
Hausbock
Der
Hausbock, auch Balkenbock oder großer Holzwurm genannt (Hylotrupes
bajulus), gehört
zur Familie der Bockkäfer. Ausgewachsen erreicht er eine Länge von
8 – 26 mm. Diese Art liebt die Wärme und fliegt erst bei
Temperaturen über 30° C. In Mitteleuropa vorwiegend von Juni –
August. Nadelwälder ist sein Revier, dazu gehören z.B. Kiefer,
Fichte und Lärche. Splintholz ist seine bevorzugte Nahrung, Kernholz
hingegen wird nur sehr selten befallen. Laubhölzer hingegen werden
gemieden.
Ein
Hausbockbefall ist nur sehr schwer zu erkennen, da er die Gänge mit
dem Fraßmehl verstopft. Fraßgeräusche, frische Ausfluglöcher und
Larven- oder Käferfunde deuten auf den Befall hin.
Die
Larve selber gedeiht erst ab einer Holzfeuchte von 12%, ideal wären
30%. Diese Bedingungen findet man vorwiegend in Dachstühlen bzw. im
freiliegenden Holz, wie zum Beispiel Leitungsmasten, Zaunpfähle oder
auch Holz- und Fachwerkbauten. Sie sind elfenbeinweiß und ca. 30 mm
groß. Der äußere Rand des Holzes bleibt unbeschädigt, bevorzugt
wird das nährstoffreiche Splintholz. Unter günstigen Bedingungen
dauert die Entwicklungszeit 3 – 4 Jahre, unter ungünstigen kann
sich diese verdreifachen.
Die
ausfliegenden Käfer hinterlassen ovale Ausfluglöcher mit einem
Längsdurchmesser von 5 – 10mm. Dieser besitz eine kurze
Lebensdauer von ca. 4 Wochen und nimmt keine Nahrung mehr auf.